Tipps vom Fachhändler für die Reifenlagerung:

Legen Sie die Reifen nicht achtlos in eine Ecke, sie leben davon nicht länger!
Markieren Sie vor dem Reifenwechsel zuerst mit Kreide die Laufrichtung und die Position an der der Reifen montiert war (z.B. VL – vorne links, HR – hinten rechts). Dann sollten Sie den Reifen einer gründlichen Reinigung unterziehen und von Splitresten befreien. Die Reifen sollten in einem trockenen, kühlen und dunklen Raum gelagert werden, der rein ist von Öl, Benzin, Fett oder anderen Chemikalien, da diese die Gummimischung angreifen und somit die Lebensdauer ihrer Reifen drastisch verringern können.

Reifen mit Felgen sollten keinesfalls aufrecht stehend, sondern am besten hängend oder liegend (ideal auf einer Holzpalette) aufbewahrt werden. Reifen ohne Felgen sollten dagegen senkrecht aufgestellt und alle vier Wochen etwas gedreht werden, um Druckstellen zu vermeiden. Aufhängen oder Stapeln sollte hier vermieden werden.

Wie Sie sich diesen Aufwand sparen können:

Viele Reifenfachhändler bieten zu einer vergleichsweise geringen Gebühr einen Lagerservice an, der die fachgerechte Aufbewahrung Ihrer Pneus garantiert.
Vor Wiederinbetriebnahme der eingelagerten Reifen sollten Sie sie einer Kontrolle auf eventuelle Beschädigungen, das Verschleißbild, die Restprofiltiefe und eventuelle Unwucht unterziehen, die von allen Fachhändlern durchgeführt wird. So verhindern Sie ungleichmäßige Abnutzung.

Winterreifenmontage:

Rechtzeitig an Winterreifen denken
Was viele nicht wissen, ist die Tatsache, dass Winterreifen eigentlich nicht nur etwas mit dem unfreundlichen Boden zu tun haben – also mit Schnee, Eis und anderen Ergebnissen der kalten Jahreszeit. Winterreifen müssen auch deshalb aufgezogen werden, weil die Kälte alleine schon dem Sommerreifen Probleme bereitet.
Wenn die Temperatur sich fest unter den 10 Grad Celsius setzt, gilt es daher, Winterpneus anzulegen. Diese halten auch im Winter und werden bei Kälte nicht so schnell abgenutzt. Gleichzeitig haben sie die besseren Laufeigenschaften bei Kälte.

Für PKW gilt eine situative Winterreifenpflicht jeweils von 1. November bis 15. April des Folgejahrs auf allen Achsen. Situativ bedeutet M&S-Reifen bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen wie Schneefahrbahn, Schneematsch oder Eis im vorgenannten Zeitraum. Mindestens zwei Schneeketten an den sommerbereiften Antriebsrädern ersetzen die M&S-Reifen, jedoch nur bei einer Fahrbahn mit zusammenhängender oder nicht nennenswert unterbrochener Schnee- oder Eisschicht. Schneeketten auf Sommerreifen bei Schneematsch sind nicht zulässig. Bei Schneematsch darf demnach nur mit Winterreifen gefahren werden. Bei Fahrbahnnässe allein, ohne Bildung von Schnee, Schneematsch oder Eis, besteht die Winterreifenpflicht nicht. Sie gilt auch nicht für geparkte Fahrzeuge, unabhängig vom tatsächlichen Straßenzustand. PKW-Anhänger sind davon nicht betroffen.
Das Ziehen von Anhängern mit einem PKW, der mit Spikereifen versehen ist, ist nur dann zulässig, wenn auch dieser Anhänger mit Spikereifen ausgestattet ist. Dabei darf die zulässige Achslast des Anhängers 1,8 t nicht übersteigen. In Österreich ist die Verwendung von Spikereifen in einem bestimmten Zeitraum verboten. In der 49. KDV-Novelle vom 18.3.2004, §4 Abs. 5 Z 2 lit. c, ist verordnet: „Spikereifen dürfen in den Sommermonaten Juni, Juli, August und September nicht verwendet werden.“ Das heißt: Spikereifen sind vom 1. Oktober bis zum 31. Mai des nächsten Jahres in Österreich erlaubt. Außerhalb des Verwendungszeitraumes herrscht ein ausdrückliches Verwendungsverbot, wenn nicht für ein bestimmtes Straßenstück oder Gebiet vom Landeshauptmann anderes verordnet wurde. Dieses Verbot gilt auch für alle geparkten Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen oder Grund. Das Einsetzen der Spikes darf nur nach Richtlinien des Reifenherstellers von einem hierzu berechtigten Gewerbetreibenden durchgeführt werden. Über jeden mit Spikes versehenen Reifen ist eine schriftliche Bestätigung auszustellen und dem Käufer auszuhändigen. Einige Reifenhersteller bezeichnen bespikebare Reifen – das sind Reifen, wo im Laufstreifen entsprechende Spikelöcher vorgesehen sind – in der Seitenwand mit der Beschriftung „studdable“ bedeutet: „bespikebar“.

Reifengas:

REIFENGAS STATT DRUCKLUFT

Das Befüllen von Fahrzeugreifen mit einem modernen Reifengas bietet im Vergleich zur Luftbefüllung eine Reihe von Vorteilen, die je nach Einsatzart der Reifen mehr oder weniger zum Tragen kommen können. In der Formel 1 und der Luftfahrt werden Reifen schon seit langer Zeit mit Stickstoff gefüllt, als Antwort auf die dort gestellten Sicherheits- und Leistungsanforderungen. Bei der Herstellung von Reifengas werden meistens jene schädlichen Bestandteile (wie Feuchtigkeit, Sauerstoff und Öldampf) ausgefiltert, die durch die Verwendung normaler Druckluft allzu oft im Reifeninneren sind. Heute wird umweltfreundlicher „Stickstoff mit Edelgasanteilen“ als Reifengas angeboten.
Die wesentlichsten Vorteile von Reifengas / Stickstoff sind:

  • Der übliche Druckabfall im Reifen wird durch die größeren Moleküle eines Reifengases erheblich reduziert. Durch den länger anhaltenden Reifeninnendruck findet weniger Walkung statt und es reduziert sich die Gefahr eines „Reifenplatzers“.
  • Der in der normalen Druckluft vorhandene Sauerstoff war bis jetzt immer der Grund für einen beschleunigten Alterungsprozess des Gummis. Mit Reifengas kann dieser Prozess verzögert werden, da Stickstoff – ein inertes Gas – mit Gummi chemisch nicht reagiert.
  • Sauerstoff und Feuchtigkeit waren es auch, die bei der Diffundierung durch Gummi die Festigkeitsträger (Korde und Seile) oxidieren ließen. Auch diese Reaktion wird beim Einsatz von Reifengas weitestgehend unterbunden, ebenso der Felgenrost.
  • Durch diese drei Punkte entsteht ein zusätzlicher Schutz der Karkasse, eine wesentliche Verlängerung der Reifenlebensdauer und eine erhöhte Sicherheit. Alles Voraussetzungen für eine verbesserte Runderneuernungsfähigkeit.
  • Nicht unerwähnt soll ein Vorteil bei Fahrzeugbrand, Gefahrengut-Transporten oder Baufahrzeugen im Tunneleinsatz bleiben: Reifengas ist gegenüber normaler Druckluft extrem reaktionsträge. Das heißt, bei Einwirkung von großer Hitze werden eine Selbstentzündung des mit Stickstoff gefüllten Reifens und eine schnelle, oft explosionsartige Ausbreitung, wie bei mit Druckluft gefüllten Reifen, sicher verhindert.
  • Unter der Annahme, dass ein mit Reifengas befüllter Reifen länger mit konstanterem Druck und somit weniger Walkung läuft, kann geschlossen werden, dass auch ein geringerer Spritverbrauch und weniger Reifenverschleiß gegenüber einem mit normaler Druckluft gefüllten Reifen erreicht wird.
  • Vielfach wird den heute in Verwendung stehenden Reifengasen auch ein Plus an Abrollkomfort und ein geringeres Abrollgeräusch zugesprochen.

 

ZUR BESONDEREN BEACHTUNG BEI REIFENGAS / STICKSTOFF

  1. Die Verwendung von modernem Reifengas entbindet nicht von der regelmäßigen Druckkontrolle – alle 2 Wochen – der Reifen.
  2. Wird zum Druckausgleich nur die übliche Druckluft verwendet, gehen alle genannten Vorteile mit der Zeit verloren.
  3. Das Mischen von Reifengas mit normaler Druckluft ist möglich und absolut ungefährlich.
  4. Bei der Erstfüllung muss mit Reifengas mehrmals überfüllt werden, um möglichst viel an Umgebungsluft aus dem Reifeninneren zu entfernen.
  5. Einen mit Reifengas gefüllten Reifen erkennt man meistens an einer farbigen Ventilkappe.
  6. Modernes Reifengas ist nicht, wie bei Druckluft noch üblich, kostenlos.

 

Einfahren von Neureifen:

Alle neuen Reifen (besonders M&S-Reifen) sollten die ersten 200 – 300 km mit mittlerer Geschwindigkeit auf trockener Fahrbahn eingefahren werden, um die Laufflächenoberfläche anzurauen. Das hat einige Gründe:

  • Reifen werden in Heizform vulkanisiert, die mit hoher Genauigkeit hergestellt worden sind (1/100 mm) und entsprechend glatt sind alle ihre Oberflächen.
  • Andererseits sind in den Formen nicht nur alle Details des Profilmusters mit unzähligen Lamellen enthalten, sondern auch die gesamte Beschriftung und Entlüftung.
  • Die Entnahme des Reifen aus der Heizform gelingt aber nur dann mühelos und ohne Deformationen, wenn der Reifen nicht in der Form kleben bleibt. Dazu werden die Reifen auf der Außenseite mit einem silikonähnlichen Trennmittel eingesprüht.
  • Dieses Trennmittel gilt es beim Einfahrvorgang im Trockenen von der Lauffläche abzufahren, d.h. die Vulkanisationshaut anzurauen, wobei scharfe Kurvenfahrt und extreme Bremsmanöver vermieden werden sollten. Nur nach einem Einfahrvorgang bei mittlerer Geschwindigkeit bringt ein neuer Reifen seine vorgesehene Leistung und sein ganzes Haftungsvermögen. Neue M&S-Reifen sind vor dem ersten Schneefall zu montieren, um sie so noch auf trockener Fahrbahn einfahren und anrauen können.